Das Nationale Cyber-Abwehrzentrum kann seine Aufgaben nicht erf�llen, so der Bundesrechnungshof.
In einem vertraulichen Bericht, der dem NDR, dem WDR und der S�ddeutschen Zeitung vorliegt, geht der Bundesrechnungshof hart ins Gericht mit dem 2011 gegr�ndeten Nationalen Cyber-Abwehrzentrum (NCAZ) in Bonn. Der Einrichtung mangele es an Kompetenz und Struktur, die Absprache zwischen den beteiligten Beh�rden funktioniere nicht.
Die Kritik des Bundesrechnungshofs am Nationalen Cyber-Abwehrzentrum ist harsch ? und sehr grunds�tzlich. Derzeit sei der Betrieb einer solchen Institution "nicht gerechtfertigt", so die Rechnungspr�fer. Was in der Theorie vielversprechend klang, funktioniere in der Praxis n�mlich �berhaupt nicht. Gemeint sind in erster Linie die Zusammenarbeit und der Informationsaustausch der beteiligten Organisationen und Beh�rden, was nun niemanden �berraschen sollte. Wenn Zust�ndigkeiten nicht klar geregelt sind ? auch das ist beim Cyber-Abwehrzentrum offenbar der Fall ? f�hrt jedes noch so gut gemeinte Projekt ins Leere. Und mit gro�en Worten wurde die Errichtung des NCAZ vor drei Jahren vom damaligen Innenminister Hans-Peter Friedrich zelebriert. Vom Schutz der nationalen Infrastruktur vor Bedrohungen aus dem Internet war die Rede und davon, dass eine Einrichtung notwendig sei, um Hacker-Attacken abzuwehren.
Nun ist klar: Die Kompetenz des NCAZ hinsichtlich der Abwehr von Gefahren aus dem Netz entspricht in etwa der Friedrichs bei der Aufarbeitung des NSA-Skandals im vergangenen Jahr ? was nicht an den dort t�tigen IT-Spezialisten liegt, sondern wie so oft an politischem Zust�ndigkeitsgerangel und mangelnder Akzeptanz bei den einzelnen Beh�rden.
Theoretisch soll das Ganze wie folgt funktionieren: Drei Beh�rden, namentlich das Bundesamt f�r Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), der Verfassungsschutz und das Bundesamt f�r Bev�lkerungsschutz und Katastrophenhilfe, sind in erster Linie verantwortlich. Weitere Einrichtungen wie der Bundesnachrichtendienst (BND), das Zollkriminalamt (ZKA), das Amt f�r milit�rischen Abschirmdienst (MAD) sowie BKA und Bundespolizei sollen zuliefern. Idealerweise sollen alle Beh�rden Informationen �ber m�gliche Gefahren aus dem Netz im NCAZ b�ndeln, das dann flexibel reagiert.
Cyber-Abwehrzentrum hat keine klaren Kompetenzen
Stattdessen sei die Situation laut Bericht die, dass sich einige Beh�rden nahezu "ausgeklinkt" haben, also nicht einmal an den t�glichen Lagebesprechungen teilnehmen. Dabei seien diese Besprechungen der einzige fix geregelte Arbeitsablauf, den das Cyber-Abwehrzentrum �berhaupt vorweisen k�nne. Davon abgesehen liefere es lediglich eine "Handlungsempfehlung auf politisch-strategischer Ebene in einem Jahresbericht". Was laut Bundesrechnungshof nicht ausreichend sei, um die Errichtung einer solchen Institution zu rechtfertigen. Die Einrichtung werde ihrem Namen nicht ann�hernd gerecht, sie sei nicht in der Lage, ihre Aufgaben zu erf�llen. Jene Aufgaben, die Friedrich 2011 vollmundig definierte: Das NCAZ m�sse Sicherheitsempfehlungen herausgeben, bevor es zu Angriffen kommt, sagte er damals und verwies darauf, dass sich die Machtstrukturen des organisierten Verbrechens und des Terrorismus vernetzen und Cyber-Attacken vorbereiten. Dagegen solle das NCAZ Schutz bieten.
In der Realit�t sei dem Bundesrechnungshof zufolge �berhaupt nicht klar, was das Cyber-Abwehrzentrum �berhaupt unternimmt im Falle eines Angriffs. �Wobei das Problem im Wesentlichen darin begr�ndet liege, dass die Einrichtung keine eindeutigen Kompetenzen hat und in vielen Bereichen mit anderen Beh�rden konkurriert. /jn
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Bild-Quellen: Wikipedia
News Redaktion am Sonntag, 08.06.2014 10:35 Uhr
1 Reaktionen zu dieser Nachricht
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Halb am 08.06.2014 11:21:59
Das staatliche Nationale Cyber-Abwehrzentrum (NCAZ) kann keine guten Leute einstellen, weil die keine anst�ndigen L�hne zahlen (k�nnen). Es sollte wegen erwiesener Nutzlosigkeit aufgel�st werden. ...
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gullinews am 08.06.2014 10:34:42
In einem vertraulichen Bericht, der dem NDR, dem WDR und der S�ddeutschen Zeitung vorliegt, geht der Bundesrechnungshof hart ins Gericht mit dem 2011 gegr�ndeten Nationalen Cyber-Abwehrzentrum (NCAZ) in Bonn. Der Einrichtung mangele es an Kompetenz und Struktur, die Absprache zwischen den beteiligte ...
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