Apples neue Programmiersprache ist mehr als nur ein Objective-C ohne den Ballast von C. Swift hat das Potenzial, �hnlich durchdringend auf Apples Erfolg einzuwirken wie einst die Einf�hrung von Mac OS X und App Store.
Nach Google und Microsoft nun also auch Apple. Die ersten beiden Riesen hatten schon in den vergangenen Jahren neue Programmiersprachen ins Spiel gebracht, nun erfreut Apple auf der hauseigenen Entwicklermesse WWDC mit Swift. Und w�hrend f�r Google mit Go und Dart sowie Microsoft mit TypeScript beziehungsweise auch Mozillas Rust bislang der gro�e Durchbruch ausgeblieben ist, k�nnte Apples neue Sprache tats�chlich ein schneller Erfolg beschieden sein. Denn Apple macht wieder mal einiges so richtig gut.
W�hrend die anderen auf das Prinzip fr�her, mehr oder minder offener Alpha- und Beta-Releases setzten, um ein zeitiges Interesse zu sch�ren, betritt Swift als weitgehend fertige Programmiersprache die B�hne, die zugleich von Beginn ein ganz konkretes Einsatzfeld bedient: Objective-C als ma�gebliche Sprache zum Entwickeln von Apps f�r iPhone, iPad und Mac�OS�X abzul�sen. Und die Apple-J�nger m�ssen auch nicht lange warten, bis sie loslegen k�nnen, denn schon im Herbst soll alles bereit daf�r sein, dass Swift-Programme den App Store bev�lkern d�rfen. Deswegen k�nnen Entwickler sofort loslegen, mit Swift zu experimentieren. Daf�r ben�tigtes Dokumentationsmaterial steht bereit.
Ein Kommentar von Alexander Neumann

Alexander Neumann ist seit �ber f�nf Jahren Redakteur von heise Developer und organisiert dar�ber hinaus mehrere Entwicklerkonferenzen.
Endlich!
F�r einen Ersatz f�r Objective-C wurde es auch langsam Zeit. In den diversen Umfragen seit dem Durchbruch des iPhones st�hnten gerade Neueinsteiger immer wieder �ber die zwar bew�hrte, aber auch fehleranf�llig und konzeptionell in die Jahre gekommene Programmiersprache, die bei alledem noch als schwierig zu erlernen gilt. Nach �ber 30 Jahren Objective-C ist es Zeit f�r etwas Neues. Die Popularit�t von Objective-C in Programmierindizes ist doch nur der Sache geschuldet, dass Entwickler iOS-Apps entwickeln wollen und der erste Weg hierzu �ber Apples Programmiersprache geht.
Swift scheint nun einfach zu erlernen zu sein und ist offenbar bei alledem auch bei der Performance Objective-C �berlegen ? nicht umsonst wirbt die Sprache mit dem zweifelsohne schnellen Falken Mauersegler im Logo ?, und das, obgleich man gerade bei High-Level-Sprachen wie Objective-C durch ihre Hardwaren�he schnellere Programme vermutet. Hier punktet Swift wie auch das ebenfalls interpretierte Python, gegen das es auf der World Wide Developers Conference in Stellung gebracht wurde, durch schlanken Code, den zu verarbeiten es weniger Zeit ben�tigt.
Bew�hrtem vertraut
Die Swift-Entwickler haben gl�cklicherweise das Rad nicht g�nzlich neu erfunden. Die leider propriet�re Sprache verh�lt sich nativ zu den iOS- und OS-X-Frameworks Cocoa und Cocoa Touch, und auch Xcode kann weiterhin als Entwicklungsumgebung genutzt werden ? Swift wurde als Teil von Xcode�6 angek�ndigt. Als Compiler-Infrastruktur nutzt die Sprache LLVM, auch das ist den meisten Entwicklern f�r Apples Plattformen vertraut. Da Objective-C und Swift die gleiche Laufzeitumgebung haben, kann Swift-Code mit dem von Objective-C in Anwendungen koexistieren, was f�r den Umstieg besonders wertvoll ist.
Bew�hrte, auch moderne Konzepte anderer Programmiersprachen wie Closures, Generics, Tupels, Nested Functions und Typinferenz haben in Swift Einzug gehalten. Vor allem von Go ist einiges zu finden, etwas von JavaScript, manches von Groovy, gar von Java und so weiter und so fort. Klar, auch Swift muss erst mal erlernt werden, aber welche Entwickler arbeiten schon gerne mit Objective-C. Gerade Programmieranf�nger haben hiermit ja lange zu k�mpfen, bis das Ergebnis erfolgversprechend ist.
Und warum nicht der Pr�misse von Chad Fowler, Autor des Buchs "The Passionate Programmer?, folgen, nach der Entwickler jedes Jahr eine neue Programmiersprache lernen sollten! Dar�ber hinaus: Setzt sich Swift durch, was angesichts der zumeist bereitwilligen Folgsamkeit der Apple-Anh�nger durchaus zu vermuten ist, werden wir in einigen Jahren vermutlich sagen, dass mit Swift eine neue Zeitrechnung f�r Apple begonnen hatte ? ganz so wie wir das �ber die Einf�hrung vom Mac OS X oder des App Store sagen. (ane)
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