Sonntag, 31. August 2014

Aus f�r Signtrust f�hrt zur Neuordnung bei Trustcentern

Deutsche Post und DMDA stellen Signtrust ein und stellen ab sofort keine Zertifikate mehr aus. Die Gro�kunden ziehen weiter zu anderen Trustcentern, die einer ungewissen Zukunft entgegenblicken.

Kaum wurde mit der Digitalen Agenda [1] Deutschland zum "Verschl�sselungsstandort Nr. 1" erkl�rt, kann der erste Ausfall gemeldet werden: Nach dem Ausstieg von TC Trustcenter [2] im vergangenen Jahr stellen nun auch die Deutsche Post und die DMDA GmbH ihr eID-Angebot Signtrust [3] ein. Ab sofort werden keine neuen Zertifikate mehr ausgestellt. Freuen d�rfen sich D-Trust [4], die Trustcenter-Tochter der Bundesdruckerei, und die T-Systems-Tochter Telesec [5], die die Gro�kunden der Post �bernehmen.

Schon 2002 hatte die Deutsche Post versucht, ihr Trustcenter-Gesch�ft zu verkaufen, fand aber keinen Interessenten, der Signtrust �bernehmen wollte. Also lie� man den Dienst weiterlaufen und konnte mit einigen Gro�kunden wachsen, als etwa die Steuerberatergenossenschaft Datev 2008 ihr Trustcenter aufgab und bei Signtrust wie die Bundesnotarkammer "Untermieter" wurde. Diese Organisationen, in denen zertifikatsgest�tzte Dienste wie qualifizierte Signaturen und Zeitstempel eine wichtige Rolle spielen, m�ssen sich nun nach anderen Partnern umsehen.

Fetter Fisch Arztbrief

Dem Vernehmen nach wechseln die Steuerberater der Datev zu D-Trust, die Notare zu Telesec. Kleinere Anbieter wie S-Trust [6] der Sparkassen oder das Trustcenter des Deutschen Gesundheitsnetzes [7] der �rzte und Apotheker gehen wohl leer aus. Allerdings wartet hier mit dem Projekt elektronischer Arztbrief der Gematik [8] ein fetter Fisch, da alle �rzte mit qualifizierten elektronischen Signaturen versorgt werden m�ssen.

Insgesamt gehen alle Trustcenter-Angebote einer ungewissen Zukunft entgegen, weil die kommende europ�ische Richtlinie eIDAS [9] die deutsche Besonderheit der qualifizierten elektronischen Signatur nicht ber�cksichtigt. Die europ�ische Richtlinie wurde vom EU-Rat abgesegnet [10] und k�nnte ab 2016 ausl�ndischen Anbietern den deutschen Markt �ffnen.

Nicht im Sinne der Agenda

Im Sinne der "Digitalen Agenda" der Bundesregierung ist es freilich nicht, wenn das Angebot an Verschl�sselungsl�sungen weiterhin schrumpft. In ihrer Kritik der Digitalen Agenda der Bundesregierung hatte zuletzt die Piratenpartei [11] ein staatlich finanziertes Trustcenter gefordert, "das das jedem Menschen unabh�ngig vom Einkommen die M�glichkeit gibt, Dokumente und E-Mails f�r eine abh�rsichere Korrespondenz zu verschl�sseln und rechtskr�ftig digital zu signieren". (Detlef Borchers) / (vbr [12])

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