Samstag, 16. August 2014

Smartphone-Bewegungssensor als Wanze

Das eingebaute Gyroskop in vielen Smartphones kann einen Teil des Frequenzbereiches der menschlichen Stimme erkennen. Android erlaubt es Entwicklern, auf diese Informationen zuzugreifen, ohne den Nutzer zu fragen.

Sicherheitsforscher werden immer kreativer, wenn es darum geht, Smartphones als Wanzen zu benutzen. Daf�r muss man nicht einmal das eingebaute Mikrofon verwenden. Zwei Forscher der Stanford University und ein Kollege des israelischen R�stungsherstellers Rafael Advanced Defense Systems haben es nun nach eigenen Angaben geschafft, Umgebungsger�usche mit dem Gyroskop aufzufangen, das modernen Smartphones als Bewegungssensor dient.

Der Angriff funktioniert deshalb, weil die winzige Platte [1], die Smartphones als Gyroskop verwenden, auch minimale Schwingungen in der Luft auff�ngt. Android erlaubt es App-Entwicklern, die Hardware in einem Frequenzbereich abzufragen, in den auch ein Teil der menschlichen Stimmlagen f�llt. Eine speziell entwickelte Erkennungssoftware kann aus diesen Impulsen dann Sprache rekonstruieren.

Freier Zugriff auf den Lagesensor

Das Mikrofon zu umgehen hat dabei vor allem den Grund, dass Apps, die sich entsprechende Berechtigungen sichern, sofort auffallen. Um den Bewegungssensor zu nutzen, muss man auf Android-Handys dagegen keine Berechtigung vom Nutzer einholen. Ein Nutzer kann einer App nicht einmal verbieten, auf diese Sensoren zuzugreifen. Noch m�ssen die Forscher allerdings an ihrer Technik feilen: In ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit dem Titel "Gyrophone: Recognizing Speech From Gyroscope Signals [2]" (PDF) beschreiben sie, dass es bis jetzt nur m�glich ist, einen kleinen Teil der in der N�he des Ger�tes gesprochenen Worte zu identifizieren.

In Tests schafften sie es, 65 Prozent der Ziffern 1 bis 10 zu erkennen, wenn sich der Sprecher im selben Raum wie das Telefon befandt. Das w�rde unter Umst�nden gen�gen, beispielsweise eine laut vorgelesene Kreditkartennummer zu stehlen. Zuk�nftige Verbesserungen in der Worterkennungssoftware k�nnten die Technik allerdings in eine realere Gefahr verwandeln, warnten die drei Forscher. (fab [3])

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