Ein Tablet, das ein Notebook ersetzen kann ? seit zwei Jahren versucht Microsoft, dieses Ziel mit den Surface-Modellen zu erreichen. Die neue Version schafft das im Test.
Im Mai 2014 hat Microsoft das neue Surface Pro 3 vorgestellt ? das dritte Surface in eineinhalb Jahren. W�hrend vom ersten zum zweiten Surface Pro nur kleine Verbesserungen vorgenommen wurden, hat Microsoft sein Tablet nun st�rker �berarbeitet. Das neue Modell hat ein gr��eres Display, einen stark verbesserten Kickstand zum Aufstellen des Tablets und ein schlankeres Geh�use. Damit entwickelt sich das Surface immer mehr zum Notebookersatz.
Die Surface-Tablets sollten schon immer ? anders als viele Android-Tablets ? eher ein Arbeits- als ein reines Unterhaltungsger�t sein. Ein Notebook konnte das Microsoft-Tablet meistens aber nicht ersetzen: Das Zehn-Zoll-Display der Vorg�nger war vielen zum Arbeiten einfach zu klein. Verst�ndlich, das Netbook-Format ist nicht jedermanns Sache.
Der Bildschirm
Das Zw�lf-Zoll-Display im 3:2-Format des neuen Surface finden wir zum Arbeiten deutlich angenehmer. Es ist immer noch nicht zu gro� f�r ein Tablet und deutlich angenehmer bei Office-Arbeiten oder auch zur Bildbearbeitung mit Lightroom. Zus�tzlich zum gr��eren Bildschirm hat Microsoft auch die Aufl�sung des IPS-Displays auf 2.160 mal 1.440 Pixel erh�ht, was einer Pixeldichte von 216 ppi entspricht.
Schade ist allerdings, dass der Bildschirm stark spiegelt. Bereits in Innenr�umen hat uns das stellenweise sehr gest�rt. Zudem f�llt auf, dass die Farbwiedergabe des Displays sehr warm ist. Dadurch geht das Wei� in einen gelblichen Farbton �ber.
Der Startbutton hat eine neue Position bekommen: Im Querformat liegt er jetzt auf der rechten Seite, bei den Vorg�ngern war er am unteren Rand. Bei einem angesteckten Tastatur-Cover gef�llt uns die Position besser, da der Button besser erreichbar ist. Im Hochformatmodus kommt der Nutzer zudem nun nicht mehr aus Versehen mit dem Daumen an den Knopf.
Der Stift
Einen Digitizer, also einen Eingabestift, besitzt das Surface Pro 3 ebenfalls. Microsoft setzt jetzt auf eine neue Technik. Beim Surface Pro 1 und 2 kam noch Wacoms kapazitive Digitizer-Technik zum Einsatz. Eine spezielle Schicht unter dem Displayglas versorgte den Stift �ber Induktion mit Strom, so dass dieser keine Batterien oder Akkus ben�tigt. Beim Surface Pro 3 verwendet Microsoft hingegen die aktive Digitizer-Technik von Ntrig. Die spezielle Schicht auf dem Display kann weggelassen und das Tablet so d�nner gebaut werden. Der Stift ben�tigt nun aber Batterien, in diesem Fall sind es eine f�r den Stift selbst und zwei Knopfzellen f�r den sogenannten Onenote-Button.
Der Stift ist durch die Batterien ein wenig schwerer, liegt dadurch aber wesentlich angenehmer in der Hand. Durch das Geh�use aus Magnesium wirkt er deutlich hochwertiger als die Stifte der Vorg�nger. Diese sind aus Kunststoff und wirken im Vergleich wie billige Kugelschreiber.
Der Knopf am Stiftende besitzt anders als bei den alten Stiften keine Radierfunktion mehr, sondern dient als Shortcut zum �ffnen von Onenote, dem Notizprogramm von Microsoft. Je nachdem, welches Programm gerade ge�ffnet ist, dauert das zwischen einer und f�nf Sekunden. Auch im Standby funktioniert der Button. Das Wecken des Tablets und das �ffnen von Onenote dauert keine zwei Sekunden. Das ist nicht nur sehr schnell, sondern oft auch praktisch.
Da der Radierknopf f�r das �ffnen von Onenote wegf�llt, besitzt der neue Stift zwei frei programmierbar Kn�pfe. In vielen Anwendungen sind diese mit der Radier- und Lassofunktion vorbelegt. Die Kn�pfe sind ein wenig klapprig. Trotz der unterschiedlichen Digitizer-Technik f�hlt sich der Stift in der Bedienung kaum anders an als bei den Vorg�ngermodellen. Eine Latenz bei der Eingabe ist kaum wahrzunehmen, er arbeitet zudem deutlich genauer als die alten Stifte.
Wird mit dem Stift ein wenig st�rker auf das Display gedr�ckt, schl�gt das Panel schnell Wellen. Das kann irgendwann zu Sch�den am Display f�hren, da die Kristalle des LCD besch�digt werden k�nnen. Hier h�tten wir uns ein etwas stabileres Deckglas gew�nscht, zumal nicht viel Druck ausge�bt werden muss, um das Displayglas einzudr�cken.
Der Standfu� und das Geh�use
Die Bedienung des Surface Pro 3 macht mit dem Digitizer deutlich mehr Spa� als bei den Vorg�ngermodellen. Das liegt zum einen am gr��eren Display. Wie wir schon beim Samsung Galaxy Note Pro 12.2 bemerkten, sind zw�lf Zoll deutlich besser f�r die Bedienung mit einem Digitizer geeignet als zehn Zoll. Zum anderen erleichtert der neue Kickstand die Arbeit mit dem Ger�t.
Microsoft hat den Standfu� im Surface Pro 3 stark verbessert. Beim Vorg�nger gab es nur zwei Stufen zur Auswahl, nun l�sst sich der Neigungswinkel� zwischen 22 und 150 Grad stufenlos verstellen. Der Widerstand beim Neigen ist st�rker als beim Vorg�ngermodell und stark genug, um die Position zu halten. Das Tablet wippt beim Ber�hren des Displays aber ein wenig, wenn der St�nder weit ausgeklappt ist.
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