Donnerstag, 28. August 2014

Cybercrime: Das Dunkelfeld wird gr��er

Das Bundeskriminalamt (BKA) und der Branchenverband Bitkom haben das Bundeslagebild Cybercrime sowie eine Bitkom-Umfrage zum Stand der Cyberkriminalit�t vorgestellt. Diese w�chst im Dunkeln.

Laut dem am Mittwoch vom Bundeskriminalamt (BKA) vorgelegten Bundeslagebild Cybercrime [1] ist die Zahl der Internet-Verbrechen im vergangenen Jahr kaum gr��er geworden. F�r 2013 verzeichnet das BKA insgesamt 64.426 F�lle, nachdem im Vorjahr 63.959 Vorf�lle gemeldet worden waren ? eine Zunahme von einem Prozent. Deutlich angestiegen ist die auch Zahl der F�lle, die das BKA dem Bereich "Datenver�nderung / Computersabotage" zuordnet. Hier verzeichnet das BKA ein Plus von 16 Prozent auf 12.766 Straftaten. Laut einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom waren im vergangenen Jahr die H�lfte der Befragten mit Cyberangriffen konfrontiert.

Insgesamt soll das Dunkelfeld bei Delikten wie Computersabotage, Online-Phishing und Erpressung mit Ransomware nach Aussagen von BKA-Chef J�rg Ziercke jedoch elfmal so gro� sein. Der deutliche Unterschied im Vergleich zu den aktuellen Fallzahlen beruht laut BKA vor allem darauf, das bei der Berechnung des Dunkelfelds F�lle ber�cksichtigt werden, in denen allgemein das "Tatmittel Internet" zum Einsatz kam. BKA-Chef Ziercke warnte, dass das Gef�hrdungspotenzial f�r jeden Internetnutzer unver�ndert hoch sei. Kriminelle w�rden schnell und flexibel auf neue Sicherheitsstandards reagieren und ihre Methoden anpassen.

Damit die Strafverfolger nicht ins Hintertreffen geraten, forderte Ziercke "geeignete rechtliche Grundlagen und zeitgem��e Instrumente", um den Cyberkriminellen wirksam entgegentreten zu k�nnen. Der BKA-Chef forderte am Mittwoch in Berlin die Verkehrsdatenspeicherung und stimmte damit in den Tenor derjenigen ein, die sich f�r die Wiedereinf�hrung der Vorratsdatenspeicherung aussprechen [2]. Zudem wird Ziercke in der mit der Forderung zitiert [3], dass ein Schulterschluss von Strafverfolgungsbeh�rden, Wissenschaft und der Privatwirtschaft dringend geboten sei.

Virenschutz gegen Cybercrime

Seitens der Privatwirtschaft stellte Dieter Kempf vom Branchenverband Bitkom die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter 1000 Internetnutzern vor. Danach seien 55 Prozent der Befragten im vergangenen Jahr Opfer von Cybercrime geworden. Hochgerechnet w�ren dies also 29 Millionen Bundesb�rger, die unter Cybercrime-Attacken gelitten h�tten. Bei 40 Prozent der Befragten sei der Computer mit Schadprogrammen infiziert worden. Ziercke wie Kempf apellierten an die B�rger, Virenschutzsysteme und Firewall jeweils auf den neuesten Stand zu bringen.

In der Bitkom-Umfrage wird auch der Einfluss des NSA-Skandals deutlich: w�hrend 47 Prozent der Befragten vertrauliche Texte nicht mehr per Internet-Mail verschicken w�rden, sollen 16 Prozent der Befragten E-Mails verschl�sseln. Im Vorjahr waren dies nur 6 Prozent. Schw�cher fiel der Anstieg bei der Nutzung von Anonymisierungsdiensten wie Tor aus; er stieg von 11 auf 16 Prozent. "Die st�rkere Nutzung von Diensten zur Verschl�sselung und Anonymisierung ist eine direkte Folge der Abh�raff�re?, erkl�rte Kempf. Die Nutzung dieser wichtigen Verfahren stelle f�r viele Bundesb�rger eine technische H�rde da, die "zu hoch" sei. Ein Drittel der Befragten scheue den technischen Aufwand. (Detlef Borchers) / (vbr [4])

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