Linux statt Microsoft: Das war das Ziel der bereits 2003 beschlossenen M�nchner Umstellung der IT-Infrastruktur auf das freie Betriebssystem. Das Projekt mit dem Namen "LiMux" (ein Wortspiel aus Linux und M�nchen) gilt mit Ende des Vorjahres auch als abgeschlossen. Doch Ruhe kehrt deswegen nicht ein.
Ausgerechnet Sabine Nallinger, Kandidatin der Gr�nen auf den Posten der Oberb�rgermeisterin, �bte in einem Facebook-Posting zun�chst viel Kritik am LiMux-Projekt, ruderte wenig sp�ter aber zur�ck (via Heise). "Ausgerechnet" deshalb, weil Nallinger jener Partei angeh�rt, die zu den st�rksten Linux-Bef�rwortern z�hlt und die Umstellung auch mitbeschlossen hat.
In einem ersten Beitrag schreibt die Politikerin, dass sich OB Christian Ude vergangene Woche �rgern musste, weil sie "die Software-Problematik in der Verwaltung" angesprochen habe. Das Anliegen der Gr�nen, "die Stadt aus der Umklammerung von Microsoft" zu befreien, sei zwar richtig gewesen, dabei habe sich aber auch gezeigt, "dass die Stadt damit �berfordert ist."
Sie pr�zisiert: "Viele Mitarbeiter sind verzweifelt. Softwareanforderungen werden nicht erf�llt oder nur mit unendlicher Verz�gerung und voller Fehler. Das f�hrt zu Frust und zu langen Wartezeiten f�r die B�rger. Die Stadtspitze sagt: Alles super. Ich sage: Nichts ist super." Laut Nallinger brauche man auch Mut, "Fehleinsch�tzungen einzugestehen und den Kurs zu �ndern, wenn es notwendig ist." Sie forderte deshalb eine "L�sung, die funktioniert, egal mit welcher Software."
Das f�hrte in weiterer Folge nat�rlich zu Diskussionen in den Kommentaren, so mancher wunderte sich insbesondere, warum man solche �berlegungen kurz nach Beendigung der Umstellung anstellt.
Sabine Nallinger meldete sich wenig sp�ter mit einem zweiten Facebook-Beitrag dazu zu Wort und relativierte ihren erstes Posting dazu: Die Gr�nen st�nden auch weiterhin f�r freie Software, M�nchen habe dank LiMux eine Vorreiterrolle "auf dem Weg zu einer offenen und unabh�ngigen digitalen Welt" eingenommen.
Dennoch wiederholt sie, dass "das nicht auf Kosten einiger weniger geschieht", laut Nallinger treffe das momentan auf die st�dtischen Angestellten in M�nchen zu. Grund: "Weil zu wenige St�dte freie Software nutzen und es deswegen viele Programme nur f�r nicht-freie Betriebssysteme gibt. Das Schnittstellenmanagement frisst viel Zeit, Geld und Nerven."
Nallingers Fazit: "Ich f�nde es gut, wenn wir den Weg der freien Software weitergehen w�rden und nicht wieder umsteigen m�ssten. Aber dazu brauchen wir Hilfe. Hilfe von anderen St�dten, die auch auf freie Software umsteigen m�ssten, damit wir die Entwicklungsschmerzen nicht allein tragen m�ssten."
Vielen Dank an WinFuture-Leser Knerd f�r den Hinweis.
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