Donnerstag, 10. April 2014

Snowden: Meine internen Beschwerden bei der NSA haben nichts gebracht

Whistleblower Edward Snowden hat erkl�rt, dass er sich erst nach vergeblichen internen Beschwerden zu seinen Enth�llungen �ber die Sp�hprogramme des US-Auslandsgeheimdienstes entschloss. ?Die NSA wei� zu diesem Zeitpunkt nicht nur, dass ich Beschwerden erhob, sondern es gibt auch Beweise daf�r, dass ich mich mit meinen Bedenken an die NSA-Anw�lte gewandt habe, weil ich das teilweise per E-Mail tat?, versicherte er dem Magazin Vanity Fair.

Edward Snowden (Screenshot: News.com, via The Guardian)

Snowden reagierte damit auf einen Vorwurf von Rick Ledgett, der als Leiter einer von Pr�sident Obama eingesetzten Task Force Folgen und Umfang der Enth�llungen aufkl�ren sollte ? und inzwischen stellvertretender NSA-Chef ist. Ledgett hatte behauptet, Snowden habe keine formalen Beschwerden eingereicht ? und niemand in der NSA habe davon berichtet, dass sich der Whistleblower mit Beschwerden an ihn wandte.

?Ich fordere die NSA auf, klar zu verneinen, dass ich die zust�ndigen Stellen per E-Mail kontaktiert und insbesondere Bedenken wegen ihrer suspekten Gesetzesauslegung ge�u�ert habe?, hielt Snowden dagegen. ?Ich w�rde es au�erdem begr��en, wenn Kongressmitglieder eine schriftliche Antwort zu dieser Frage von der NSA verlangen.?

Jeder beobachte in seinem Leben kleine oder gr��ere Ungerechtigkeiten, bei denen er wegsehe, weil er die Konsequenzen eines Einschreitens f�rchte. F�r jeden Einzelnen gebe es aber auch eine Grenze dessen, was er hinnehmen k�nne, erkl�rte Snowden seine eigenen Beweggr�nde. ?Ich habe diese Grenze �berschritten?, sagte er. ?Und ich bin damit ich nicht mehr allein.?

Der Whistleblower wies auch den von US-Politikern immer wieder erhobenen Vorwurf als unsinnig zur�ck, Spionage f�r ein anderes Land betrieben zu haben. V�llig aus der Luft gegriffen sei die Zahl von 1,7 Millionen Dokumenten, �ber die er verf�ge: ?Das ist einfach nur eine Zahl, um Angst zu machen. Deshalb basiert sie auf einer absichtlich plumpen Berechnungsgrundlage ? einfach alles, womit ich w�hrend meiner Laufbahn digital in Ber�hrung kam.?

Snowden beschrieb seine eigene politische Haltung als ?gem��igt? und stellte Unterschiede zu Wikileaks-Gr�nder Julian Assange heraus: ?Wir teilen nicht die gleichen politischen Auffassungen. Ich bin nicht gegen Geheimhaltung. Ich bin f�r Rechenschaftspflicht.? Schon im Januar hatte der Whistleblower in einem mehrst�ndigen Webchat erkl�rt, nicht jegliche Spionage sei schlecht, und ausdr�cklich seine fr�heren NSA-Kollegen in Schutz genommen. In Acht nehmen m�sse man sich vielmehr vor den unverantwortlichen h�heren Regierungsbeamten, die diese verfassungswidrigen Programme genehmigten.

Gegen�ber Vanity Fair erkl�rte Edward Snowden aber auch, warum er Wikileaks trotz unterschiedlicher Auffassungen bewundert: ?Sie umarmen die Risiken, vor denen alle anderen fl�chten. Kein anderer Verleger in der Welt ist bereit, seine Quellen ? selbst die anderer Journalisten ? so zu sch�tzen, wie es Wikileaks macht.?

[mit Material von Edward Moyer, News.com]

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