Samstag, 5. Juli 2014

Kein Gehalt: Englische Crytek-Mitarbeiter legen Arbeit nieder

Das Entwicklerstudio Crytek scheint in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten zu stecken. Berichten zufolge kommt Gehalt versp�tet oder nicht in vollem Umfang. Nun legen erste Mitarbeiter die Arbeit aus Protest nieder.

Finanzielle Schwierigkeiten bei Crytek: Im englischen Studio sollen zahlreiche Mitarbeiter aus Protest die Arbeit niedergelegt haben.
Finanzielle Schwierigkeiten bei Crytek: Im englischen Studio sollen zahlreiche Mitarbeiter aus Protest die Arbeit niedergelegt haben. Vergr��ern
Bild: Crytek
Offenbar haben zahlreiche Mitarbeiter der britischen Niederlassung des Spieleentwicklers Crytek die Arbeit niedergelegt. Dies berichtet die Webseite Kotaku.com. Dem Bericht zufolge sollen die Besch�ftigten nur einen Teil ihres Gehalts erhalten haben. Der britische Crytek-Ableger entwickelt unter anderem das im Juni angek�ndigte Action-Spiel Homefront The Revolution. Eine Quelle von Kotaku sch�tzt, dass ungef�hr 100 Leute die Arbeit niedergelegt haben. Ger�chten zufolge hoffen die Mitarbeiter nun auf eine �bernahme durch den Publisher Deep Silver, der sich derzeit mit Crytek in Verhandlungen befinden soll.

Bereits in den vergangenen Wochen mehrten sich Berichte, nach denen sich die gesamte Firma Crytek in finanziellen Schwierigkeiten befindet. Laut einem Gamestar-Artikel stand Crytek im April sogar kurz vor einer Insolvenz, auch von versp�teten Gehaltszahlungen war die Rede. Crytek dementierte Ende Juni die publizierten Informationen und bezeichnete sie als Ger�chte, �u�erte sich aber auch auf unsere Anfrage hin nicht zu den derzeitigen Vorw�rfen.

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Die Crytek-Gr�nder Faruk, Cevat und Avni Yerli scheinen Medienberichten zufolge Probleme zu haben, ihre Mitarbeiter p�nktlich und vollst�ndig zu bezahlen. Vergr��ern
Bild: Crytek
Laut Kotaku beschrieben einige namentlich nicht genannte Mitarbeiter und Ex-Besch�ftigte eine gespannte Atmosph�re, die von schlechter Kommunikation und einigen hochrangigen Personalabg�ngen im englischen Studio und der Frankfurter Zentrale gekennzeichnet ist. So sollen innerhalb der vergangenen drei Monate mehr als 100 Mitarbeiter Crytek verlassen haben.

Kotakus Quellen gehen sogar noch weiter: So seien Mitarbeiter angewiesen worden, �ber Gehaltssachen ausschlie�lich pers�nlich zu sprechen; offenbar um m�gliche E-Mail-Leaks zu vermeiden. Au�erdem seien laut einer Quelle versp�tete Gehaltsschecks bei Crytek bisher nicht ungew�hnlich gewesen. Auch eine Fortsetzung des m��ig erfolgreichen Xbox-One-Spiels Ryse soll Crytek komplett eingestellt haben.

Auf dem Job-Bewertungsportal Glassdoor erh�lt Crytek teils harsche Kritiken von Besch�ftigten. So ist in einer Bewertung von Anfang Juni zu lesen: "The owners seem to have totally lost control of the whole thing. [...] In the past year, the communication became awfully terrible since the company is not successful anymore. [...] Sadly, if salaries would be delayed or worse, the lower employees would be the last ones to be informed."

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So sch�n die Crytek-Spiele auch sind: Richtig erfolgreich waren sie nicht. Vergr��ern
Bild: Crytek
Crytek ist vor allem f�r seine 3D-Engine CryEngine bekannt, die neben der Unreal Engine und Frostbite Engine zu den derzeit m�chtigsten z�hlt und auch vom US-Milit�r benutzt wird. Weniger erfolgreich als offenbar erhofft sind aber die Spiele der vergangenen Jahre, etwa Crysis 2 und 3 oder Ryse, die von vielen Kritikern als nur mittelm��ig bewertet wurden.

Crytek unterh�lt neben der Zentrale in Frankfurt noch acht weitere Studios in Kiev, Budapest, Sofia, Seoul, Nottingham, Shanghai, Istanbul und Austin. Derzeit sollen rund 800 Mitarbeiter f�r Crytek arbeiten. (mfi)

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